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1939 Jaguar SS100 Saoutchik

Technische Daten

Baujahr
1939

Motor
Der 3,5-Liter-Sechszylinder

Leistung
BPS 125 

Produktionszahlen
Der Jaguar SS100 3.5 wurde lediglich 116 mal gebaut. 
Der legendären Karossier Jacques Saoutchik verpasste diesem Fahrzeug als einziger SS100 eine neue Karosserie, was es zu weltweit einzigartig macht (1 of 1)

Restauration
Von 2018 - 2023 wurde das Fahrzeug komplett restauriert. Dazu wurden über 5000 Restaurationsstunden aufgewendet. 
Restauriert wurde das Fahrzeug in der Schweiz vom Jaguar Spezialisten Dönni Classics. 
Das Fahrzeug wurde in den Originalzustand zurückversetzt. 

 

Historie des Fahrzeugs

Als einmalig wird dieser SS100 deshalb bezeichnet, weil er in seinem ersten Lebensabschnitt dem legendären Karossier Jacques Saoutchik begegnete, welcher dem Sportwagen ein neues Blechkleid verlieh. Die einzigartige Historie und der Umbau von Saoutchik bleibt für den Wagen nicht ohne positive Folgen.

Die Geschichte des Jaguars beginnt am 18.März.1939 hinein in die unruhige europäische Historie, in der Europa kurz vor dem Zweiten Weltkrieg stand. Er wir nach Polen an den Reichsgrafen Alexander von Hochberg Fürst von Pless Freiherr zu Fürstenstein ausgeliefert, in ein Drama von Lieben, Fliehen und Fahren. Dokumentiert in einem handschriftlichen Tagebuch des besagten Fürsten.

Der Jaguar-Besitzer hatte nicht viel Zeit, sich in seiner Heimat an ihm zu erfreuen. Am 1. September 1939 wird Polen überfallen, und am 5. September flieht Alexander von Hochberg mit seiner Frau und seinem Jaguar nach Westen. Er notiert in seinem Tagebuch: „Wir haben Erde aus Polen mitgenommen. Die Fahrt führt über Ungarn und Italien, Paris ist das Ziel.“ Der offene Jaguar SS100 ist nicht das beste Transportmittel für zwei Menschen, die ihre Vergangenheit hinter sich lassen müssen und in eine ungewisse Zukunft aufbrechen.

Auf Umwegen gelangt der Jaguar nach Paris, wo der legendäre Carrossier
Jacques Saoutchik einige Modifikationen vornimmt, die ihm zu einem noch eleganteren & fließenderen Auftritt verhelfen. Die freistehenden Kotflügel verleihen dem Wagen einen unglaublich intensiven Eindruck von Geschwindigkeit. 

Anfang 1940 gerät der Jaguar nach Spanien, wo er jedoch kaum gefahren wird. Der Jaguar mit "Stromlinien-Aluminium-Karosserie" wird in den 60ern schließlich an einen Frankfurter Pelzhändler verkauft. Der Preis, so wird in dem Buch geschrieben, war sonderbar: ein Pelzmantel.

Der neue Besitzer bewegte den Jaguar kaum, und das Auto drohte in Vergessenheit zu geraten. Nach mehreren Eigentümerwechseln gelangte der SS100 schließlich in die Hände des jetzigen Besitzers der „Oldtimer Galerie Laufenburg“. Dort wurde er in über 5000 Stunden aufwendig restauriert und kehrte in seinen perfekten Originalzustand zurück. Dank des idealistischen Automobilliebhabers Jürgen Strasser und der sorgfältigen Arbeit von Dönni Classics können wir den Jaguar SS100 heute wieder in seiner vollen Pracht bewundern.

Übrigens der SS100 ist das erste Fahrzeug, das den Namen Jaguar trägt. Nach dem 2.WK war der Name SS durch die Nationalsozialisten negativ behaftet, weshalb der britische Hersteller den Namen zu Jaguar änderte. Die „100“ stand für ambitionierte 100mph (160kmh) auf welche der Zweisitzer Roadster beschleunigt werden kann. Der 3,5-Liter-Sechszylinder hat 125 ps und er geht in den Händen eines beherzten Fahrers von null auf 60 mph (100kmh) in 10,9 Sekunden

- ein wahrhaft beeindruckendes Fahrzeug